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Wie kann Humusaufbau gelingen?

CarboCert schreibt seinen Landwirten kein bestimmtes Bewirtschaftungsschema vor. Bei Humusaufbau gibt es keinen Königsweg. Dafür sind die Geologischen, Klimatischen und Produktionstechnischen Voraussetzungen der landwirtschaftlichen Betriebe viel zu heterogen.

Es gibt aber bestimmte Bausteine die Grundlage für erfolgreichen Humusaufbau sind. Im Folgenden werden diese stichpunktartig beschreiben.

Entlastung des Bodens mechanisch wie auch chemisch

Boden ist ein Ökosystem das fast so alt ist wie das Leben selbst auf diesem Planeten. Dieses Ökosystem hat sich selbst, durch sich gegenseitig fördernde Symbiosen, zu einem hoch effizienten System entwickelt. Durch den Bodeneingriff des Menschen wurde dieses System gestört. Schritt für Schritt sollten durch die Wiederherstellung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit diese Eingriffe reduziert werden.

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Herstellung von Nährstoffgleichgewichten im Boden

Nährstoffe werden bei der Analyse oft nur quantitativ und nicht in der Verhältnismäßigkeit zueinander betrachtet. Die Folgen daraus sind das Nährstoffungleichgewichte entstehen können. Dies kann wiederum die Verfügbarkeit von bestimmten Nährstoffen für die Pflanzen blockieren. Dies ist nur eine Auswirkung von Nährstoffungleichgewichten im Boden. Nährstoffungleichgewichte können durch eine spezielle KAK Analyse nach der Methode Albrecht ermittelt werden.

Möglichst ständige Bedeckung des Bodens

Der Boden sollte möglichst immer mit lebendem und oder toten Pflanzen bedeckt sein. Die Klimatisch bedingten Einflüsse auf unsere Böden nehmen in ihren Extremen ständig zu. Starkniederschlagsereignisse, starke Winde und Stürme sowie Dürren verursachen den Verlust von unersetzbarem fruchtbarem Oberboden. Der Boden sollte aus diesem Grund vor diesen Einflüssen ständig geschützt sein. Von Natur aus sind Böden immer bedeckt.

Erzeugung von Vielfalt und Artenreichtum

Eine Zwischenfrucht die nur eine Art enthält setzt die Monokultur der Hauptfrucht fort. Funktionierende Ökosysteme bestehen immer aus Vielfalt. Ein humoser natürlich fruchtbarer Boden ist ein funktionierendes Ökosystem. Das nur durch die Vielfalt über dem Boden entstehen kann. Das Bedeutet z.B. dass eine Untersaat oder Zwischenfrucht mind. 15 Arten haben muss. Somit entstehen auch wieder Habitate für darauf aufbauende Ökosysteme wie Insekten und Vögel.

Durchwurzelung des Bodens mit lebenden Wurzeln

Durch eine möglichst ständige Durchwurzelung mit Biodiversitären Wurzel auf allen erreichbaren Stockwerken des Bodens wird der maximale Eintrag von Bodenkohlenstoff in den Boden gewährleistet. Der Bodenmotor kann nur laufen wenn oberirdisch eine begrünte Pflanze steht die Photosynthese betreibt. Nur so gelangt die Primärenergie der Sonne über die Wurzeln in den Boden. Dort treibt diese Energie den Austausch von Nährstoffen zwischen allen Beteiligten auf allen Bodenstockwerken an.

Integration von Tieren

Tiere sind ein wichtiger Bestandteil im System des natürlichen Nährstoffkreislaufes der Natur. Die natürlichen Hinterlassenschaften von Kühen enthalten z.B. ca. 50 % an Bakterien die so im Boden vorkommen. Kühe tragen somit zur positiven Beimpfung mit positiven Bakterien bei. Das ist nur ein Grund für die mögliche Integration von Tieren in das landwirtschaftliche System.

Weitergehende Informationen dazu: https://www.oekolandbau.nrw.de/fachinfo/tierhaltung/gruenland-futterbau/2020/mob-grazing-eine-alternative-weidestrategie/

Fäulnisprodukte im landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf vermeiden

Durch die Arbeitswirtschaftlichen Vorteile fallen in der Tierhaltung anaerobe Düngeprodukte an. Alles was sehr stark riecht und unangenehm für uns Menschen ist, ist auch unangenehm für die Bodenbiologie. Durch den langjährigen Einsatz solcher Produkte verändert sich die Zusammensetzung der Bakterien aber auch das Bakterien Pilzverhältnis im Boden negativ. Dies hat wiederum Nährstoffverluste mit all seinen negativen Auswirkungen wie z.B. Nitratbelastetes Grundwasser zur Folge.

Fäulnisprodukte sollten aus diesem Grund immer aufbereitet werden. An dieser Stelle können positive Zuschlagsstoffe wie z.B. Gesteinsmehle, Pflanzenkohle, Effektive Mikroorganismen, Heu-Tee usw. Abhilfe schaffen. Auch reife Komposte stellen eine wertvolle Nahrungs- und Nährstoffquelle für die Bodenbiologie dar.